Wir Menschen sind seit unserem Entstehen immer wieder kreativ und versuchen unsere Umwelt mit diversen Mittel zu verschönern oder abzubilden. Daraus sind von Marmorbüsten bis hin zu abstrakten Skulpturen entstanden, die wir bestaunen, betrachten und uns bewegen.
Gibt die Natur nicht schon die schönsten Skulpturen? Skulpturen, die wir uns manchmal in unserer Fantasie gar nicht vorstellen können und die uns genauso bewegen wie unsere eigenen produzierten Skulpturen.
Durch meine Auseinandersetzung mit dem Gemüse, dass ich im Zusammenhang mit einer solidarischen Landwirtschaft mit produziert, sind mir immer wieder die schönsten Skulpturen in die Hände geraten. Eine Karotte hatte plötzlich Finger oder Knorpel dran. Die Kartoffel war nicht nur ein ovaler Klumpen, sondern manchmal kam auch mal ein Kartoffelmann in meine Pfanne.
Diese Beobachtungen inspirierten mich, dies bildlich darzustellen und ich begann das Gemüse, dass wir im Gemeinschaftsgarten anpflanzten und ernteten zu fotografieren. Dies natürlich auf einen Sockel, denn da gehören Skulpturen hin.
Die gemachten Fotos zeigen verschiedene Gemüsearten einerseits mit zum Teil sehr extravaganten Formen aber andererseits auch in ihrer klassischen Schönheit. Sie wurde meistens bewusst nicht gewaschen oder retuschiert, um die Natürlichkeit nicht zu verfälschen.
Wer sich jetzt fragt, was eigentlich eine solidarische Landwirtschaft bedeutet, hier ein kleiner Einblick in diese Idee.
Die solidarische Landwirtschaft (auch regionale Vertragslandwirtschaft oder CSA) bezeichnet eine Form der Übereinkunft und Zusammenarbeit zwischen Konsumenten und Produzenten im landwirtschaftlichen Bereich. Dabei stehen die persönliche Beziehung, Mitbeteiligung, Mitsprache, Mithilfe, Risikoteilung und Wissenstransfer als zentrale Pfeiler im Mittelpunkt. Per Definition ist der Gemeinschaftshof oder Gemeinschaftsgarten ein Zusammenschluss einer Gruppe von Verbrauchern und eines Partner-Landwirtes. Das Konzept sieht eine Abnahmegarantie für die Produktion des Landwirtes vor, die Verbraucher erhalten dafür Einblick und Einfluss auf die Produktion.
Solidarische Landwirtschaft existiert in vielen Varianten. Manchmal beginnt eine solche Initiative bei den Bauern/Bäuerinnen um den neoliberalen Produktionsbedingungen und Sachzwängen, welchen sie oftmals ausgesetzt sind, ein Ende zu setzen. Manchmal beginnt sie bei Konsumenten, die bei der ganzen Unübersichtlichkeit der Nahrungssuche ganz gerne einmal wissen würden, woher denn eigentlich ihre Nahrung kommt. Gemeinsam ist ihnen das Bewusstsein für globale Zusammenhänge und die Auswirkungen ihres Handelns auf die Umwelt.
Als Projektabschluss druckte ich im Rahmen des Hoffestes von unserer solidarischen Landwirtschaft die gemachten Fotos auf Stoffbahnen. Diese stellten wir wieder auf das Feld, wo sie einmal heranwuchsen. So entstand ein kleiner Kreislauf.
Verein und Hof:
Solavie – Solidarische Landwirtschaft und mehr
NaturGut Katzhof
Online Veröffentlichungen
Kwerfeldein.de